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NOVEMBER BLUES

 

 

Den ganzen Tag hatte sie geschuftet und geschuftet…

Erst die Kinder zum Kindergarten und zur Schule gebracht, dann der Halbtagsjob im Klamottenladen. Mittags die Wäsche angestellt (die musste auf die Terrasse in die Sonne, weil der Trockner gestern seinen Geist aufgegeben hatte), die Katze gefüttert, schnell mit Benno raus, dann fix für Christina und Hagen gekocht. Nachdem sie die Kleine vom Kindergarten abgeholt hatte wartete schon Benno mit den Matheaufgaben. Die hatte sie ihm erklärt, während sie Olafs Oberhemden bügelte.

Carly blickte durch die Terrassentür nach draußen auf die große Blutbuche, deren Blätter in der Nachmittagssonne golden aufleuchteten. Ein ungewöhnlich schöner Tag für Anfang November.

Auszeit!

Sie legte die neue Blue-Ray für die Kinder im Wohnzimmer ein, dann nahm sie ihr Buch, das zu lesen sie seit Tagen keine Gelegenheit mehr gehabt hatte, klemmt sich eine leichte Decke unter den Arm und suchte sich auf der Terrasse einen Platz in der Sonne.

Sie schloss die Augen, spürte die kühlen Luft in ihrem Gesicht, die warmen Strahlen der Sonne. Sie merkte, wie sich die Katze an ihrem Bein rieb – hast du auch den November-Blues, Minka?

Carly kraulte das weiche Fell, dann nahm sie ihr Buch. Sie wusste, dass die Bunte jetzt zu den Kindern ins Wohnzimmer gehen, sich zu den Dreien auf das Sofa legen würde.

Die nächste Stunde würde nur ihr gehören.

Ihr allein.

 

(C) November 2018 Max Mehner

 

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